Es ist ein archaisches Zeremoniell: Mit der flachen Hand verreibt Bischof Heiner Koch langsam Chrisamöl auf der Altarplatte. So lang, bis der gesamte Marmor mit einer grünlichen Ölschicht glänzt. An allen Ecken des Altars sowie der Mitte entzündet er Feuer und verbrennt Weihrauch. Zuvor hatte Koch mit seinem Stab an das schwere Bronzeportal der neuen Leipziger Propstei geklopft und auf die Türschwelle ein Kreuz gezeichnet. Weihrauch durchzieht den Kirchenraum, begleitet von den lateinischen Gesängen der Männerschola. Und dann wird das Ewige Licht – angeknipst. Elektrisch.
„Das ist ja ein richtiger Dom“
Großes Fest mit Seltenheitscharakter: Ostdeutschlands größter Kirchenneubau geweiht – Papst sandte Grußwort. Von Karin Wollschläger