Ich habe beobachtet, wie Kinder verhungern“, sagt Eliezer Catraballo. Der kräftige Mittvierziger lässt seinen Blick über die wackligen Hütten des Lagers Parc Cadeau streifen. Er selbst lebt in dem Städtchen Pedernales im Süden der Dominikanischen Republik. Ab und zu überquert er die Grenze zum Nachbarland Haiti, um ein paar Nahrungsmittel in eines der Migrantencamps zu bringen. Viel ist es nicht. Er selbst verdient gerade mal genug, um seine Familie zu ernähren. „Ich sehe, wie Menschen an Cholera erkranken und schließlich sterben.“ Diese Menschen sind vor einem halben Jahr aus der Dominikanischen Republik vor einer zunehmend aggressiven Stimmung gegenüber Personen haitianischer Abstammung geflüchtet. „Das alles ...
Das Sterben in Parc Cadeau
Vernachlässigte Flüchtlinge in Haiti an der Grenze zur Dominikanischen Republik leiden nicht nur unter Cholera. Von Andreas Boueke