Es stinkt nach Urin, Erbrochenem und Drogen. Auf alten Fernsehbildschirmen in dem Bordell laufen Pornofilme, die sich volltrunkene Männer ansehen, um in Stimmung zu kommen. Die Frauen, die auf dem Straßenstrich von Vila Mimosa und in seinen dunklen Spelunken in Rio de Janeiro arbeiten, sind ganz unten angekommen. „Wer hier überleben will, braucht ein Stück Brutalität“, sagt die Brasilianerin Cicera (53), die selbst jahrelang in Vila Mimosa anschaffen musste, ehe ihr der Absprung gelang.
Ciceras Weg aus der Hölle
Im Alltag von Rio de Janeiro: Wie die „Missionarinnen des Lebens“ mit ihrem Glauben Frauen zurück ins Leben helfen. Von Roman Krupp