Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, hält den Bologna-Prozess für gescheitert. „Durch die Abschaffung des klassischen einphasigen Studiums, das in Deutschland mit einem Diplom, Lizenziat, Magister oder einem Staatsexamen endete, wurde der Bildungsauftrag der Universität zerstört“, schreibt Lenzen in einem Beitrag für die „Welt“ am Montag. Der 1999 in Bologna eingeleitete Prozess strebt eine europaweite Harmonisierung von Studiengängen und -abschlüssen und damit der Hochschulform an. Die deutsche Bildungspolitik habe sich „von Vertretern des britischen Konzepts der Bildung im tertiären Bereich über den Tisch ziehen lassen“, so Lenzen weiter.