In Argentinien geht die Angst vor einer neuen Wirtschaftskrise um. Laut offiziellen Statistiken liegt die Inflation bei neun Prozent, doch niemand glaubt den Zahlen der Regierung mehr. Wirtschaftsforscher und Bankanalysten schätzen die wahre Inflationsrate auf etwa 25 Prozent. Die rapide Geldentwertung, aber auch die Kriminalität und die Korruption im Lande haben in diesem Herbst die Bürger auf die Barrikaden getrieben. Die drei wichtigsten Gewerkschaften riefen im November zu Massenprotesten in Buenos Aires auf. Hunderttausende aufgebrachte Argentinier legten den Verkehr lahm, Flüge fielen aus, Fabriken blieben leer.
Argentinien in der Inflationsfalle
Die von der Regierung geleugnete Teuerung treibt die Bürger auf die Barrikaden. Von Marcela Vélez-Plickert