Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Würzburg

Archäologen melden Fund des Geburtshauses Petri

Bei Ausgrabungen im Norden Israels wollen Archäologen einen spektakulären Fund gemacht haben. Verschiedene Hinweise lassen Sie darauf schließen.
Israelische Flaggen wehen in Jerusalem
Foto: Marc Tirl (dpa-Zentralbild) | Im Norden Israels haben Archäologen einen spektakulären Fund gemacht.

Während es für die einen die Zeit des sogenannten Sommerlochs ist, sind in Israel die heißen Sommermonate die Glanzzeit der Archäologie. Die Ausgrabungen schreiten voran und fördern neue Blicke in die Vergangenheit ans Tageslicht. Allein in der vergangenen Woche wurden drei bemerkenswerte Funde veröffentlicht. Im nordisraelischen Beit Habeck, auf Arabisch El-Araj, gehen Archäologen davon aus, den Geburtsort des Apostel Petrus gefunden zu haben. In der Negevwüste im Süden Israels ist eine der weltweit ältesten Dorf-Moscheen gefunden worden. Und südlich der Stadtmauern der Jerusalemer Altstadt wurde ein Schutzgraben freigelegt, der die dramatische Geschichte der Belagerung durch die Kreuzfahrer greifbar werden lässt.

Im Jahr 725 pilgerte der Eichstätter Bischof Willibald ins Heilige Land und schrieb in seinem Reisebericht, dass er am See Genezareth auf seinem Gang von Kafarnaum nach Kursi, die Kirche Petri und dessen Bruders Andreas gesehen habe. „Keine andere Kirche wurde zwischen diesen beiden Orten gefunden“, betont Professor Mordechai Aviam vom Kinneret Academic College, der die Ausgrabung Zusammen mit Professor Steven Notley vom Nyack College of New York leitet. Ausgegraben haben sie bisher die südlichen Überreste Eines Gebäudekomplexes, dessen Merkmale auf eine große byzantinische Kirche hinweisen.

Lesen Sie auch:

Architektur weist auf byzantinische Kirche hin

Erkennbar ist eine Ausrichtung der Kirche entlang der West-Ost-Achse und die Aufteilung in ein Mittelschiff mit zwei Seitengängen. Zudem wurden vergoldete Mosaikreste, Marmorfragmente einer Chorschranke und ein in Kreidestein graviertes Kreuz gefunden. Und auf der Grundlage von mehr als 100 gefundenen Münzen nehmen die Archäologen an, dass die Kirche im fünften Jahrhundert gebaut wurde und dann ab dem siebten oder achten Jahrhundert verfiel. Nach christlicher Tradition stand die Kirche Petri und dessen Bruders Andreas über deren Geburtshaus.

Steven Notley verweist jedoch darauf, dass die Identifizierung der Ruinen mit der von Bischof Willibald beschriebenen Kirche solange theoretisch bleibt, bis sie zum Beispiel durch eine Inschrift belegt werden kann: „Es wäre normal, in einer Kirche der byzantinischen Zeit eine Inschrift zu finden, Die beschreibt, in wessen Andenken sie gebaut wurde.“

DT/mee

Wo Petrus geboren sein könnte – Lesen Sie den ganzen Text in der Ausgabe der „Tagespost“ vom 25. Juli 2019.

Themen & Autoren
Stefan Meetschen Bischof Simon Petrus

Weitere Artikel

Ein Gespräch mit dem Exorzisten und Leiter des Michaels-Zentrums für geistliche Erneuerung im Erzbistum Washington, Monsignore Stephen J. Rossetti, über den Befreiungsdienst in der Kirche.
10.04.2024, 16 Uhr
Regina Einig

Kirche

In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ist ein Streit um das Pfarramt für Frauen entbrannt. Im äußersten Fall droht die Spaltung.
22.04.2024, 16 Uhr
Vorabmeldung
Der von Papst Paul VI. eingeführte Weltgebetstag um geistliche Berufungen hat nichts von seiner Dringlichkeit verloren, schreibt Markus Hofmann.
20.04.2024, 19 Uhr
Markus Hofmann