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Verhalten im Gottesdienst: Kaminski beklagt mangelndes Wissen

Immer weniger Gottesdienstbesucher wüssten, wie sie sich zu verhalten hätten, beklagt Claudia Kaminski. Manchmal müssten Priester sogar Anweisungen geben.
Fehlendes Glaubenswissen
Foto: Rolf Vennenbernd (dpa) | Wenn es zum Empfang der heiligen Kommunion gehe, „rennt alles noch vorn und will auch ,bedient' werden“, beklagt Kaminski.

Die Zahl der Gottesdienstbesucher nimmt nicht nur immer mehr ab – auch wüssten immer weniger Kirchgänger, wie sie sich während der heiligen Messe zu verhalten hätten. Dies beklagt Claudia Kaminski, Direktorin für Kommunikation beim katholischen Sender „k-tv“, in einem Beitrag für die „Tagespost“.

Im Seelenamt weiß niemand mehr, wie er sich zu benehmen hat

„Beim Gottesdienst einer Frauengemeinschaft, das das ,katholisch' im Namen führt, muss der leidgeprüfte Priester Anweisungen zum Stehen, Sitzen, Knien geben, damit nicht alles durcheinandergeht und die Anführerinnen aus der ersten Bank, die so gar nicht wissen, was sich gehört, nicht alles falsch vormachen.“

Eigentlich sollte man meinen, so Kaminski, dass in einer Vereinigung wie einer Frauengemeinschaft noch ein Bezug zur Eucharistiefeier vorhanden sei. Dies sei jedoch weit gefehlt. „Da wundert es nicht, dass in Todesanzeigen immer weniger Seelenämter stehen. Oder doch?“, fragt Kaminski. Ihre  Erklärung: Die Priester selbst seien es leid, darauf zu drängen, dass ein verstorbener Katholik ein Seelenamt bekommt, weil im Seelenamt niemand mehr wisse, wie er sich zu benehmen habe.

"Da schlägt man die Beine übereinander, lümmelt in der Bank herum"

„Da schlägt man die Beine übereinander, lümmelt in der Bank herum, da wird Kaugummi gekaut und geredet – kurz: in der Straßenbahn benimmt man sich besser“, beklagt die promovierte Ärztin. Wenn es jedoch zum Empfang der heiligen Kommunion gehe, „rennt alles noch vorn und will auch ,bedient' werden“. Da müsse einem Priester das Herz bluten, so Kaminski.

Warum auch bei Brautmessen das Motto „Weniger ist mehr“ gilt, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 14. März 2019. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

DT

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Maximilian Lutz Geistliche und Priester

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