Schüler katholischer Grundschulen weisen eine bessere Selbstbeherrschung und mehr Selbstdisziplin auf als Gleichaltrige an staatlichen Schulen oder nicht-katholischen Privatschulen. Herkunft, Geschlecht oder sozioökonomischer Status der Schüler spielen dabei keine Rolle. Dies ist das Ergebnis einer jüngsten Studie des konservativen amerikanischen Thomas B. Fordham Instituts. In der Studie wurden zwei Umfragen unter Tausenden von Grundschülern an öffentlichen, katholischen und nicht-katholischen Privatschulen untersucht.
In den Umfragen gaben Lehrer an, dass die Schüler an katholischen Schulen ein geringer ausgeprägtes „externalisiernedes Verhalten“ aufwiesen – dies bedeutet, dass sie seltener als andere Schüler stritten, wütend wurden, impulsiv handelten oder den Unterricht störten. Darüber hinaus konnten katholische Schüler ihr Temperament besser unter Kontrolle halten, das Eigentum anderer respektieren, die Ideen ihrer Mitschüler achten und sich Gruppenzwang widersetzen. Dies gelte der Studie zufolge für alle demographischen Gruppen.
Experten warnen jedoch davor, einen definitiven kausalen Zusammenhang zwischen dem Verhalten der Schüler und der Schule herzustellen, die sie besuchen. Corey DeAngelis von der Denkfabrik „Cato Institute“ weist beispielsweise darauf hin, dass andere Faktoren als die besuchte Schule eine Rolle spielen könnten. Dennoch, so DeAngelis, gibt es gute Gründe für die Annahme, dass katholische Schulen im Besonderen ein Umfeld bieten könnten, in dem Schüler einen Sinn für Selbstdisziplin entwickelten.
DT/mlu
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