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Steuerstreit mit Israel: Franziskanerkustos setzt auf Dialog

Der Franziskanerkustos im Heiligen Land, Francesco Patton, ruft im Streit zwischen den Kirchen und dem Staat Israel über Landbesetz- und Steuerfragen zum Dialog auf.
Grabeskirche am Karsamstag
Foto: Andrea Krogmann (KNA) | "Heiliges Feuer" in der Grabeskirche in Jerusalem während der Osterfeierlichkeiten an Karsamstag, 15. April 2017.

Der Kustos der Franziskaner im Heiligen Land, Francesco Patton, hat im Streit zwischen den Kirchen und dem Staat Israel über Landbesitz- und Steuerfragen zum Dialog aufgerufen. Dieser müsse „mit dem klaren Willen“ geführt werden, die Probleme zu lösen, sagte der Italiener am Donnerstag im KNA-Interview. Er lobte die von Israel signalisierte Gesprächsbereitschaft als konstruktiven Schritt: „Die feindlichen Akte wurden gestoppt, das ist sehr wichtig.“

Hintergrund der kirchlichen Protestaktionen in den vergangenen Tagen, zu denen auch eine vorübergehende Schließung der Grabeskirche gehörte, seien diskriminierende Maßnahmen Israels gewesen, erläuterte der Franziskaner. Es gehe nicht um wirtschaftliche Fragen, sondern um das geltende Gewohnheitsrecht in Jerusalem. Das befreie die Kirchen wegen ihrer Leistungen für die Gesellschaft von bestimmten Steuern. Damit dies so bleibe, müsse man „manchmal standhaft sein und Stärke zeigen“. Die Kirchenführer warteten nun auf ein erstes Treffen mit Vertretern einer von der israelischen Regierung einberufenen Arbeitsgruppe. Dann werde man sehen, ob eine konstruktive Lösung möglich sei.

DT/KNA

 

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