Zweieinhalb Monate nach dem verheerenden Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist die vorläufige Untersuchung der Brandursache abgeschlossen. Dass es sich bei dem Feuer im Dachstuhl um Brandstiftung handelt, schließen die Ermittler aus. Man habe keine Hinweise auf kriminelle Aktivitäten finden können. Dies teilte die Pariser Staatsanwaltschaft jetzt mit.
Ermittler halten Kurzschluss für wahrscheinlich
Für wahrscheinlich halten die Ermittler weiterhin einen Kurzschluss – ausgelöst durch ein elektrisches Kabel oder einen der Lastenaufzüge an der Baustelle. Denkbar ist auch eine Verkettung mehrerer Nachlässigkeiten: So sollten eigentlich rund um die Uhr zwei Wächter in der Kathedrale patrouillieren. Als der Alarm losging, war nur einer dort. Zudem verging viel Zeit, ehe die Feuerwehr ausrückte, da das Sicherheitspersonal zunächst von falschem Alarm ausging.
Darüber hinaus hatte die Gerüstbaufirma, die die Renovierungsarbieten am Dach der Kathedrale betreute, bereits im April eingeräumt, dass die Arbeiter das Rauchverbot nicht immer beachteten. Als Auslöser des Brandes könne dies jedoch nicht gelten: „Es ist unmöglich, dass ein Zigarettenstummel der Grund für den Brand in Notre-Dame sein kann“, so das Bauunternehmen.
Ermittler wegen "mutwilliger Sachbeschädigung" gehen weiter
Auch wenn die vorläufige Untersuchung des Brandes nun abgeschlossen ist, werden die Ermittlungen weitergehen – wegen „mutwilliger Sachbeschädigung“ und Verletzung der Sicherheitsvorschriften. Geleitet werden diese von drei Untersuchungsrichtern.
DT/mlu
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