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„Es braucht mehr Nachdenklichkeit“

Johannes Röser, Chefredakteur der Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart“, beklagt zu viel Mainstream-Journalismus und fordert die Medien auf, mehr über die religiöse Frage als kulturelle Frage zu berichten.
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Foto: Arno Burgi (dpa-Zentralbild) | Die Medien sollten ausgeprägter über die religiöse Frage als kulturelle Frage berichten, meint Johanens Röser.

Johannes Röser, Chefredakteur der Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart“, sieht die größte Herausforderung für den Journalismus in geistiger Weite und Unabhängigkeit. „Leider haben wir trotz aller Pluralität und hervorragender investigativer Arbeit zu viel Mainstream-Journalismus“, meint Röser im Gespräch mit der „Tagespost“. Dies betreffe Politisches ebenso wie kulturelle und religiöse Fragen. Das gespannte Verhältnis zwischen den Medien und der Kirche sieht der 62-Jährige darin begründet, dass die kirchenleitenden Personen allzu lange eine Allmacht beansprucht hätten, in allen Dingen des Lebens die bessere Wahrheit zu haben. Doch auch im „Volk“ hätten sich unhinterfragte Vorurteile und glaubensfeindliche Einstellungen eingenistet. „Es braucht mehr Nachdenklichkeit, auch über das Mysteriöse des Lebens“, so Röser. Die Medien sollten ausgeprägter über die religiöse Frage als kulturelle Frage berichten. „Gibt es Gott? Was kommt nach dem Leben? Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?“ Diese Fragen trieben die Menschen klammheimlich doch um. Momentan seien die spannendsten Theologen jedoch Kosmologen, Biologen und Neurologen.

Das ausführliche Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 03. Mai.
DT

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