Die Frage, ob man mit Kindern oder ohne sie glücklicher ist, muss differenzierter gestellt werden. Wegen der subjektiven Einstellungen ist es überhaupt fraglich, ob sie sinnvoll ist und ob Vergleiche angestellt werden können.
Vergleich zwischen Eltern und Kinderlosen ist Frage der Gerechtigkeit
Der Staat sollte es aber tun, denn der Vergleich zwischen Eltern und Kinderlosen ist nicht nur eine Frage subjektiver Einstellungen, sondern auch der Gerechtigkeit. Darauf hat das Bundesverfassungsgericht öfter hingewiesen und dabei immer wieder die Leistung genannt, die Eltern mit der Erziehung für das Gemeinwesen erbringen. Bisher sind jedoch alle Versuche, Gerechtigkeit zwischen Eltern und Kinderlosen zu schaffen, gescheitert.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nun einen entsprechenden Vorschlag gemacht – und dafür viel Kritik aus Sozialverbänden und vom linken Spektrum der Parteien geerntet. Der Vorschlag gehört zu Spahns Konzept, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Damit will er die Wahl zum Vorsitzenden der CDU gewinnen.
Der Einsatz ist viel höher als nur ein Parteivorsitz
Der Einsatz ist aber viel höher als nur ein Parteivorsitz, er berührt einen vitalen Nerv der Gesellschaft. Es geht um die Grundlage des Zusammenhalts einer sich atomisierenden Gesellschaft und das ist die Gerechtigkeit, genauer: Leistungsgerechtigkeit für alle. Diese Leistungen der Familie aber werden nicht anerkannt, das Denken der Sozialpolitiker und der Politik allgemein erschöpft sich in Kategorien kurzfristiger Ergebnisse von Arbeit, Produktion und Kosten. Man sieht Kinder als Kostenfaktor, ihre Erziehung nicht als Investition in die Zukunft
DT
Warum die Leistung der Familie für die Gesellschaft nicht zu ermessen ist und diese deshalb stärker entlastet werden sollte, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 22. November 2018.