Edith Stein war seit Beginn ihrer Studienzeit aufgeschlossen für die neuesten Forschungen in ihren philosophischen Studien. Sie wurde Studentin von Edmund Husserl, der die bis heute einflussreiche Phänomenologie vertrat. Durch ihre enge Zusammenarbeit mit Husserl, sie wurde seine Assistentin und promovierte bei ihm, lernte sie auch die ganz eigene Arbeitsweise ihres Lehrers Husserl kennen, immer wieder neue Projekte in Manuskripten auszuprobieren.
Auseinandersetzung mit den Schriften Thomas von Aquins
Nach ihrer Konversion 1922 begann sich Edith Stein intensiv auch mit Thomas von Aquin zu beschäftigen. Er eröffnete ihr die geistliche Welt und führte sie das intellektuelle Milieu des Glaubens. Edith Stein nährte sich dem Werk des Aquinaten, indem sie mehrere Schriften übersetzte, was keineswegs immer für eine Veröffentlichung bestimmt war, sondern es sollte ihrem Verständnis dienen.
Nach Einschätzung von Professor Speer gehören diese Übersetzungen bis heute zu den besten. Zugleich sei das Übersetzen auch ein „intellektuelles Exerzitium, um mit dem Denken des Thomas und der katholischen Kirche vertraut zu werden“. Durch Thomas fand Edith Stein zugleich den metaphysischen Rahmen für ihre eigenen Studien; eine Synthese zwischen Husserl und Thomas haben sie nicht angestrebt, sondern eine eigenständige Philosophie in Angriff genommen.
DT/ari
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