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Deutscher Presserat veröffentlicht Jahresbericht 2017

Im vergangenen Jahr sprach der Presserat insgesamt 21 Rügen sowie 58 Missbilligungen aus. Viele Beschwerden erwiesen sich als unbegründet.
Presserat
Foto: dpa

Im „ordentlichen“ Verfahren hat der Deutsche Presserat im Jahr 2017 insgesamt 1.314 Beschwerden behandelt (inklusive 166 Beschwerdeführern, die sich an 54 Sammelbeschwerden beteiligten). Nur 508 Beschwerden davon gelangten in die Ausschüsse - weit weniger als in den Vorjahren, da ein Großteil der Beschwerden bereits in der Vorprüfung als offensichtlich unbegründet bewertet wurde.

Die Beschwerdeausschüsse haben insgesamt 231 Beschwerden als begründet bewertet und Sanktionen ausgesprochen. 277 Beschwerden erwiesen sich nach der Prüfung als unbegründet.

Die Sanktionen waren 2017 weniger scharf als im Jahr davor: Die Zahl der Rügen ging auf 21 zurück. 2016 hatte es noch über 33 und im Jahr davor sogar 35 Rügen gegeben. 2017 sanken die Rügen damit wieder auf das Niveau von 2014. Hinzu kamen 58 Missbilligungen und 153 Hinweise. 45 Fälle hielt der Ausschuss zwar für begründet, verzichtete jedoch auf eine Maßnahme. Meistens hatten die Medien in diesen Fällen bereits auf die Beschwerde reagiert und eine beanstandete Textstelle nachträglich geändert.

Wie in den Jahren davor beschwerten sich Leserinnen und Leser am häufigsten gegen ihre Regional- und Lokalzeitungen und deren Online-Auftritte. Gegen diese Gruppe gingen insgesamt 518 Beschwerden (45 Prozent) ein. Fast jede zweite Beschwerde richtete sich somit gegen die Regionalpresse. Danach folgten Publikumszeitschriften mit 207 Fällen (18 Prozent), gefolgt von Boulevardzeitungen mit 158 Fällen (14 Prozent) und überregionalen Tageszeitungen mit 150 Fällen (13 Prozent). Kaum im Fokus der Kritik: Nachrichtenagenturen mit nur 9 Beschwerden.

1.192 Privatpersonen (90 Prozent) wandten sich 2017 an den Presserat. Dem gegenüber standen lediglich 122 (10 Prozent) Vereine, Parteien, Unternehmen oder Behörden. Das Verhältnis ist ähnlich wie in den Jahren zuvor.

Deutscher Presserat / DT (jbj)

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