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Deichmann-Chef gegen Sonntagsöffnung von Läden

Heinrich Deichmann findet es gut, einen Tag in der Woche zu haben, an dem die Arbeit ruht. Sein christlicher Glaube bestimme auch sein unternehmerisches Handeln.
Ladenöffnung am Sonntag
Foto: Bernd Wüstneck (dpa-Zentralbild) | ARCHIV - ILLUSTRATION - An einem Kaufhaus informiert ein Transparent mit5 der Aufschrift "Auch sonntags auf" am 28.03.2014 über die Öffnung an Sonntagen.

Der Chef von Europas größter Schuhhandelskette, Heinrich Deichmann (Essen), hält nichts davon, Läden verstärkt an Sonntagen zu öffnen, um gegen Internethändler wie Amazon bestehen zu können. „Das würde wirtschaftlich wenig bringen. Die Kunden kaufen ja nicht mehr ein, nur weil Sonntag ist, sondern sie verschieben ihre Einkäufe“, sagte er der Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ (Düsseldorf).

Unabhängig davon sei es gut, einen Tag in der Woche zu haben, an dem die Arbeit ruht. „Wenn das der Sonntag ist, umso besser. Dann können die Menschen in die Kirche gehen“, sagte der Unternehmer, der Mitglied einer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) ist. Sein Unternehmen verkaufte im vergangenen Jahr 176,6 Millionen Paar Schuhe und machte in den knapp 4.000 Filialen mit rund 40.000 Mitarbeitern in 26 Ländern 5,8 Milliarden Euro Umsatz.

Sein christlicher Glaube bestimme auch sein unternehmerisches Handeln, so Deichmann. Er verwies auf ein Grundprinzip: „Das Unternehmen muss den Menschen dienen.“ Für ihn heiße das, „dass es jenseits von Umsatz und Gewinn einen tieferen Sinn gibt, dem wir folgen“. Kunden und Mitarbeiter sollten von Deichmann profitieren, wie auch Menschen in Not.

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