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Christliche Kunst: Erinnerungen an Kardinal Meisner

Joachim Kardinal Meisner hatte mit viel Liebe christliche Kunst gesammelt. Eindrücke aus der Versteigerung in Köln.
Versteigerung Nachlass Kardinal Meisner
Foto: Rolf Vennenbernd (dpa) | Ein Prager Jesulein mit zwei weiteren Gewändern zum Wechseln (wohl Tschechien 20. Jahrhundert) und ein Porträt des Kardinals (r) des Künstlers Jarek Zbigniew aus dem Nachlass von Kardinal Meisner steht vor einer ...

Endlich wird das Objekt mit der Losnummer 318 aufgerufen. Der Mann mittleren Alters mit dem Cordjackett hatte sich genau dies auf der mehrseitigen, eng bedruckten Liste mit den Gegenständen für die Versteigerung deutlich markiert. „Christusknabe mit flammendem Herzen“, ruft der Auktionator aus und fügt hinzu: „Eine Darstellung aus dem späten 18. Jahrhundert, 100 Euro.“

Insgesamt wurden 575 Stücke im Kunsthaus Lempertz versteigert

Insgesamt sind es 575 Stücke, die an diesem Tag im traditionsreichen Kunsthaus Lempertz in der Kölner Innenstadt versteigert werden. Zusammengetragen hat diese höchst originellen, manchmal etwas kurios oder anekdotisch anmutenden sowie kunsthandwerklich vielfach von sehr guter Qualität gefertigten Devotionalien der ehemalige Kölner Oberhirte. „Er liebte es, durch die Antiquitätenläden zu ziehen und mit Überredungskunst und sehr bescheidenen Mitteln diese Sammlung aufzubauen“, erläuterte der Chef und Auktionator des Kunsthauses, Henrik Hanstein, vor Beginn der Auktion.

Es war eine Benefiz-Auktion, denn der Erlös aus der Versteigerung der Kunst aus dem Nachlass des Kardinals kam vollumfänglich der Kardinal-Meisner-Stiftung zu. Ihr Anliegen: die Förderung der Seelsorge im Erzbistum Köln sowie in Mittel-, Ost- und Südeuropa.

Auch Kardinal Meisners Testamentvollstrecker bot zwischenzeitlich mit

Meisners Testamentsvollstrecker Markus Bosbach bot zwischenzeitlich auch mit. Der 49 Jahre alte stellvertretende Generalvikar des Erzbistums Köln ersteigerte für sich eine Figur des „Guten Hirten“: „Für meinen Schreibtisch, damit ich in meinem priesterlichen Dienst auch an diesem Platz die richtige Orientierung auf IHN nicht verliere.“

Manche Taxierungen begannen zwar im vierstelligen Segment, aber vieles lag eben weit darunter im kleinen zweistelligen Bereich. Auch das beförderte sicherlich das Interesse, ein Erinnerungsstück an den so glaubensstarken Kardinal zu erwerben. Sämtliche Objekte fanden einen Abnehmer. Mit 1,2 Millionen Euro stand am Ende der beiden Auktionen insgesamt „ein stolzer Betrag“, so Monsignore Bosbach, für die segensreiche Arbeit der Kardinal-Meisner-Stiftung zu Buche.

DT

Wie hoch der Betrag ausfiel, der am Ende für die Arbeit der Kardinal-Meisner-Stiftung zu Buche stand, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 27. September.

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Christliche Kunst und Kultur Erzbistum Köln Joachim Meisner Kardinäle

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