Cicero (106–43 v. Chr.), im Hauptberuf Anwalt und aktiver Politiker, war zugleich philosophischer Schriftsteller und Theoretiker der Rhetorik. Seine kulturpolitische Hauptaufgabe hat er darin gesehen, griechische Philosophie (Platon, Aristoteles, Stoa) in Rom heimisch zu machen und dabei zu zeigen, dass Philosophie ein besonders intensives und daher immer diskussionsoffenes Erforschen der Wahrheit ist, das sich nicht mit dem vermeintlich sicheren Wissen einer bestimmten Lehrmeinung zufrieden geben darf.