Das jüngste, soeben im Herder-Verlag erschienene Büchlein mit Informationen über und Gedanken von Jorge Mario Bergoglio kommt wie eine Zwiebel daher: Mehrere Schalen umhüllen den würzigen Kern, der aus einem dreizehnseitigen Aufsatz des Jesuiten Bergoglio aus dem Jahr 1984 besteht. Es geht um die Selbstanklage, die dem schmalen Herder-Bändchen auch den Titel gibt. Aber eigentlich geht es gar nicht um die Selbstanklage, sondern um die üble Nachrede – eins der Lieblingsthemen von Papst Franziskus, wenn er während der Frühmesse im vatikanischen Gästehaus „Sanctae Marthae“ predigt. Darum ist das Buch interessant.
Wie man den Teufel besiegt
Übler Nachrede setzten die Wüstenväter die Praxis der Selbstanklage entgegen – Ein Zwiebel-Buch des Herder-Verlags enthüllt die innersten Gedanken von Papst Franziskus. Von Guido Horst