Herr Professor, im Sommer hat der deutsche Dialogprozess begonnen. Veranstalter sind die Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Treffen sich da Regierung und Opposition? Der Eindruck liegt nahe. Und manche haben nichts dagegen. Sie glauben, durch die Übernahme demokratischer Willensbildungsprozesse die Kirche so wie eine politische Partei oder einen bürgerlichen Verein leiten zu können. Die Kirche ist aber eher einer Stiftung vergleichbar. Das heißt, ihre Zwecke sind ihr vorgegeben, sind nicht verfügbar, nicht einmal durch die Hierarchie. Gerade die dient der Offenbarung und ihrer Formulierung durch die Tradition. Daran kommt auch kein Papst vorbei – da kann man noch so viel diskutieren wollen, wie ...
„Entweltlichung meint, die Freiheit der Kirche wiederherzustellen“
Volk-Gottes-Lehre nicht mit Volkssouveränität verwechseln: Der Trierer Sozialethiker Ockenfels kritisiert die Politisierung des Glaubens. Von Oliver Maksan und Clemens Mann