Eine junge Frau, Ende zwanzig, Anfang Dreißig, steht – leicht genervt – in einer Boutique vor Ständern mit Sommerkleidern. Mit wachsender Ungeduld zieht sie ein Kleid nach dem anderen hervor, hält es sich, den Bügel unter das Kinn führend, vor und hängt es – nicht ohne ihr Spiegelbild zu beseufzen – zurück. „Hier finde ich doch nichts“, stöhnt sie. Als wolle sie sich dafür entschuldigen, wendet sie sich an die beiden Verkäuferinnen: „Dabei war das immer meine Marke.“ Da entdeckt der Sohn – „so ein süßer kleiner Junge“ (O-Ton einer der Verkäuferinnen) – ein Oberteil und reicht es der Mutter mit den Worten: „Mama kauf' doch die Bluse. Die ist so schön weiß.
Das verdrängte Sakrament
Die Pflege der Beichte ist ein Zeichen menschlicher und christlicher Reife. Von Stefan Rehder