Das gehört zu einer typischen Ostergeschichte: „Fürchte dich nicht!“ oder „Fürchtet euch nicht!“, das sagt der Engel am Leeren Grab oder so sagt der Auferstandene, der den Jüngern erscheint. Denn dass ein Toter lebendig ist, dass ein Grab leer ist und dass dort nicht bleiche Gespenster, sondern strahlende Engel erscheinen, das ist in jedem Falle einen Schrecken wert. Gott durchbricht die Normalität, das Unfassbare wird überwältigende Gegenwart. Wir reagieren verstört. Wir haben uns an die Übersetzung gewöhnt „Fürchte dich nicht!“, und dabei haben wir die Angst unter der Hand veredelt, die doch das eigentliche Thema hier ist. Denn wir meinen, Angst wäre das böse und schädliche Verhalten, Furcht das ...
Angst hat der sündige Mensch
Von Gottes- und Menschenfurcht: Warum die Bibel keinen Unterschied zwischen Angst und Furcht kennt. Von Klaus Berger