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Wohin gehöre ich?

Ideologisch motivierte Zwangsadoptionen gehören zu den dunkelsten Kapiteln der SED-Herrschaft. Sie betrifft zwischen 1960 und 1989 die Kinder von 280 000 politisch Verurteilten. Auch Katrin Behr wurde mit vier Jahren gewaltsam ihrer leiblichen Mutter entrissen und von einem parteitreuen Elternpaar „adoptiert“. Inzwischen setzt sie sich für Opfer von Zwangsadoption ein und hilft Eltern und Geschwistern, ihre verlorenen Verwandten zu finden. Von Anna Sophia Hofmeister
Foto: privat | Scheinbare Idylle: Die kleine Katrin mit den ihr zugeordneten Adoptiveltern.

Frau Behr, was ist eigentlich „Zwangsadoption“? Der Begriff „Zwangsadoption“ ist 1975 durch den SPIEGEL geprägt worden und ist juristisch nicht ganz korrekt. Es müsste eigentlich „Zwangswegnahme“ oder ähnlich heißen, denn es ist ja nicht so, dass Adoptiveltern hier unter Zwang Kinder adoptiert hätten. Vielmehr hatte die DDR Gesetze im Familiengesetzbuch, die sehr schwammig formuliert sind, sodass man Kinder quasi „rechtens“ ziemlich schnell ihren Eltern wegnehmen konnte. Wozu? Eine Zeit lang war es das alleinige Recht der Eltern, ihre Kinder zu erziehen. In den 60er Jahren wurde dieses Recht in eine „gesellschaftliche Pflicht“ umgewandelt. Das hieß, dass Eltern nicht nur das ...

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