Der Arzt soll und darf nichts anderes tun, als Leben erhalten, ob es ein Glück oder Unglück sei, ob es Wert habe oder nicht, dies geht ihn nichts an. Und maßt er sich einmal an, diese Rücksicht in sein Geschäft mit aufzunehmen, so sind die Folgen unabsehbar und der Arzt wird zum gefährlichsten Menschen im Staate.“ Das schrieb im Jahre 1806 Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1863), der als königlicher Leibarzt die Familie des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. betreute und zum Direktor und „Ersten Arzt“ der Berliner Charité ernannt wurde. Wie der Medizinhistoriker Klaus Axel Dörner neulich bemerkte, besitzen diese Sätze Hufelands einen prophetischen Charakter.
„Wir wollen den Weg der Euthanasie nicht beschreiten“
Am 6. November entscheidet der Bundestag über die gesetzliche Neuregelung der Beihilfe zum Suizid – Zwischenruf eines Arztes. Von Paul Cullen