Ein Drama, angesiedelt im 17. Jahrhundert, in der Zeit des Englischen Bürgerkriegs, ein Drama über Leben und Sterben eines Königs, ein klassisches Königsdrama ist Marieluise Fleißers opulentes Trauerspiel „Karl Stuart“ auf den ersten Blick. Auf den zweiten ist es ein zeitloses, vor allem ein sehr politisches Stück. Die Autorin, in den zwanziger Jahren enge Gefährtin Berthold Brechts, von ihm zunächst gefördert, dann bekämpft, schrieb „Karl Stuart“ während der NS- und Kriegszeit. Zwar ging das Stück 1946 in Druck, wurde aber niemals aufgeführt – bis jetzt: Am Wochenende war Fleißers Drama um den 1649 hingerichteten englischen König Karl I.
Wiederentdeckung einer Autorin
„Es geht um Machtstrukturen und Machtfiguren“ – Die Uraufführung von Marieluise Fleißers „Karl Stuart“ am Dortmunder Schauspiel