Auch ein Franz-Josef Strauß kann irren. Meint zumindest der Mainzer Zeithistoriker Andreas Rödder. Straußens bekannte Definition, Konservativ-Sein heiße „an der Spitze des Fortschritts zu marschieren“, hielt Rödder am Montag Abend in der Katholischen Akademie in München für Unsinn. Denn, so führte er in seinem Vortrag zum Thema „Wie modern ist konservativ? Zur Aktualität einer klassischen Denkform“ aus, Konservative sind nicht zuständig für Visionen. Denn die für sie typische Besonnenheit führt Vision nicht herbei und setzt Fortschritt nicht in Gang. Sie sind, so könnte man sagen, mehr Lederhose als Laptop. Konservatismus ist für Rödder seinem Ursprung nach dennoch eine moderne Erscheinung. Erst mit dem aufkommenden ...
Wie modern ist konservativ?
Der Mainzer Historiker Andreas Rödder spricht vor der Katholischen Akademie in München. Von Oliver Maksan