„Früher hatten die Frauen Kinder. Heute haben sie seelische Probleme“: Man kann die Richard-Strauss-Oper „Die Frau ohne Schatten“ durchaus als Vertonung dieses zeitdiagnostischen Diktums des Geschichtsphilosophen Oswald Spengler hören. Hugo von Hofmannsthal, der das Libretto nach seinem gleichnamigen Kunstmärchen schrieb, hat die atomisierende, grundstürzende Kraft der Moderne gerade im gewitterschwülen Wien mit voller Wucht gespürt.
Wie man Großes klein kriegt
„Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss bei den Salzburger Festspielen macht Regiemängel durch Thielemanns Dirigierkunst mehr als wett. Von Oliver Maksan