Immer wieder ist in Zeitungen zu lesen, die Deutschen seien kein homogenes Volk mehr. Schon lange nicht mehr, und eigentlich noch nie gewesen. „Wir sind schon lange kein homogenes ,Volk‘ mehr, das waren die Deutschen, zwischen Luther und Hitler, Beethoven und Boateng, in Wahrheit noch nie. Wir sind deutsche Europäer, ein Gewoge aus Selbst- und Fremdbestimmung“, hieß es am 29. Dezember im „Tagesspiegel“. Letztlich verfolgen diese Gedanken ein Ziel: „Auch die globale Migration wird nicht mehr hinter gemauerten Scheuklappen verschwinden.“ Wenn das Gewoge der Völker hierzulande immer schon inhomogen war, dann nur zu, ist die Botschaft.
Wie das Recht unter soziale Herrschaft gerät
Kann die Debatte zur homogenen Gesellschaft überhaupt etwas zu deren Selbstverständnis beitragen? Von Alexander Riebel