In einer – so scheint es – schon fast zur Gänze säkularisierten Gesellschaft haftet der Sünde längst nicht mehr der Nimbus des zu Vermeidenden, des Verachtenswerten, ja gar des Todbringenden an. Oftmals wird sie sogar der Lächerlichkeit preisgegeben. Wer spricht schon ernsthaft davon, gesündigt zu haben? Die Werbung versucht die Sünde zu ironisieren In der Werbung assoziiert man die Sünde mit einer außergewöhnlichen Art des Genusses – womöglich noch mit einer besonders dämonischen. Die Intention ist klar: Durch Ironisierung will man sich einer unangenehmen Sache vollends entledigen. Und doch – es will nicht gelingen. Denn nach wie vor begehen die Menschen Sünden, sie verstricken, sie stürzen sich in sie. Doch ...
Wie Tugenden die Laster bekämpfen
Sie lassen sich nicht durch Rationalität verdrängen: „Die sieben Todsünden“ – Sonderausstellung im Diözesanmuseum St. Afra in Augsburg. Von Katrin Krips-Schmidt