Als die Boeing 737 am Ostermontag die dichte Wolkendecke durchstößt und auf dem Flughafen „Alexander der Große“ landet, hat in Skopje gerade die Karwoche begonnen. Die Mazedonisch-Orthodoxe Kirche feiert Christi Auferstehung nicht wie die lateinische Christenheit nach dem 1583 von Papst Gregor XIII. festgelegten Kalender, sondern noch nach jenem, der von Julius Caesar 45 v. Chr. eingeführt worden ist. Für das „coole“ Europa unserer Tage sind solche Feinheiten vermutlich verstaubte Anachronismen aus dem Kuriositätenkabinett. Doch in Wahrheit bezeugen sie ungemein bedeutsame Differenzen, die tief hinab in den europäischen Wurzelgrund führen.
„Wer hier in Ethnien denkt, ist ein anachronistisches Fossil“
Mazedonien, der junge Staat auf dem Balkan, baut im wahrsten Sinne des Wortes auf seine christliche Kultur – Skopje, die Heimat von Mutter Teresa