Rolf Hochhuth hat ein trauriges Schicksal: Lebenslang ist er nur gesunken! Einfach weil er zu hoch eingestiegen ist. In seinem ersten Theaterstück kritisierte er schließlich gleich den Papst, rangtechnisch ging's danach logischerweise nur noch abwärts. Nacheinander kamen, in dieser Reihenfolge, Winston Churchill, Hans Filbinger, die „Wessis in Weimar“ und 2004 McKinsey und Josef Ackermann. Jetzt, mit 78 Jahren, ist der Autor gegnertechnisch ganz unten angelangt: bei den eigenen Freunden. „Mein Feind Claus Peymann“, wie Hochhuth sagt, war nämlich so böse zu ihm, die erneute Inszenierung des einst von ihm für das Wiener Burgtheater bestellten Stückes „Sommer 14“ am Berliner Ensemble abzulehnen.