Dass der Dalai Lama in Zeiten medialer Papst-Kritik mit dem Deutschen Medienpreis 2008 geehrt wird, ist typisch für das öffentliche Bewusstsein in Deutschland. Man glaubt eher, die Wahrheit müsse irgendwo in tibetischen Klöstern zu finden sein als in der eigenen abendländisch-christlichen Tradition. Nach Angaben der Jury geht der Medienpreis an eine herausragende Persönlichkeit der Zeitgeschichte. Und entwaffnende Fröhlichkeit sei längst zu einer Kraft des Guten jenseits kultureller oder religiöser Differenzen geworden. Um diesen Pluralismus jenseits religiöser Unterschiede geht es vornehmlich, aber nicht nur um diesen.