Lorenz Jäger hat ein schneidiges Buch geschrieben, manche würden sagen, ein zweischneidiges. Der Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist in der deutlich nach links gerückten und mit den Idealen des französischen Laizismus liebäugelnden Redaktion seiner Zeitung der letzte, der gegen den Strom zu denken und zu schreiben wagt, ohne dass er sich freilich ohne Abstriche als konservativ bezeichnen würde. Er ist einer der interessantesten Köpfe der ehemals führenden deutschen Zeitung, der Themen aufgreift, die andere nicht behandeln wollen oder deren Relevanz sie gar nicht erkennen.
Von der Kunst, zu konturieren, ohne den Holzschnitt einzusetzen
Aus der Biologie kein Schicksal ableiten: Lorenz Jäger fragt nach der politischen Theologie jüdischer Intellektueller. Von Urs Buhlmann