Bei der Ursachenforschung im Zusammenhang mit terroristischer Gewalt rückt ein Phänomen ins Zentrum: Religion. Dabei geht es im Diskurs oftmals um religiösen Fundamentalismus im Allgemeinen, nicht um den Islam oder um Islamismus im Besonderen. Diese säkularistische Perspektive geht jedoch am Problem vorbei – und erschwert damit dessen Lösung. Keine Frage: Die Verbindung von Religion und Gewalt braucht eine ernsthafte Auseinandersetzung. Die subtile Gleichsetzung von Christentum und Islam bei der Suche nach Gewaltursachen verhindert jedoch gerade diese ernsthafte Auseinandersetzung. Denn: Weder hinsichtlich der Entstehungsbedingungen noch der Geschichte und schon gar nicht der Gegenwart sind Christentum und Islam in der ...
Von Tätern und Opfern
Lassen sich Christentum und Islam vergleichen, wenn es um Gewalt geht? Sicherlich. Und man entdeckt schnell wichtige Unterschiede. Friedfertigkeit ist das Schlüsselkonzept für die gläubigen Christen und der Respekt gegenüber anderen Menschen – ohne Ausnahmen. Von Josef Bordat