Lässt sich die Moderne bedingungslos fordern, obwohl sie längst als bloß säkular und „entzaubert“ erkannt wurde, wie Max Weber formulierte? Diesen Konflikt sahen bereits die Künstler Anfang des 20. Jahrhunderts, unter ihnen auch Oskar Schlemmer (1888–1943). Ihm widmet sich eine eindrucksvolle Ausstellung „Visionen einer neuen Welt“ mit 270 Bildwerken und Dokumenten in der Stuttgarter Staatsgalerie. Zudem sind auch großflächige Filmaufnahmen des Triadischen Balletts samt einer Auswahl der Kostüme zu sehen, das 1922 uraufgeführt wurde und im vorigen Herbst erstmals seit Jahrzehnten wieder auf die Bühne kam.
Visionen des neuen Menschen
Sportler und kosmisches Wesen: Das Menschenbild von Oskar Schlemmer in einer opulenten Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart. Von Alexander Riebel