„Es sind immer die Moralisten, die das meiste Unheil anrichten.“ Vielleicht gibt es in der modernen deutschen Literaturgeschichte, wenn man von Günther Grass absieht, keinen Autor, auf den dieses Bonmot aus Max Frischs Homo-Faber-Roman besser passen würde, als auf den in Eschwege geborenen Dramatiker Rolf Hochhuth, der am 1. April seinen 80. Geburtstag feiert. Lang ist die Liste derjenigen im Theater-, Politik- und Medienbetrieb, die ein Lied davon singen können, mit welchen absurden, unfairen Äußerungen im Namen der Moral Rolf Hochhuth seit Jahrzehnten seine Sicht der Wirklichkeit präsentiert und verteidigt, während seine eigenen Handlungen nicht immer an die eigenen moralischen Ansprüche heranreichen.
Viel Geplapper, wenig Worte
Der Dramatiker Rolf Hochhuth wird am Freitag achtzig Jahre alt. Von Stefan Meetschen