Wie der Staat die Freiheit auf Selbstbestimmung gegen die Gewissensfreiheit ausspielt, ist derzeit in Spanien zu beobachten. Justizminister Francisco Caamano kündigte in der vergangenen Woche an, weder Ärzte noch Pflegepersonal könnten sich künftig unter Berufung auf ihr Gewissen weigern, Abtreibungen an Minderjährigen durchzuführen. Bevor der Entwurf des neuen Abtreibungsgesetzes, das Teenagern ab sechzehn die straffreie Tötung ihres Ungeborenen ohne Wissen der Eltern zugestehen will, dem Kongress und dem Senat zur Abstimmung überlassen wird, kehrt die Gesetzesreform im September noch einmal in den Ministerrat zurück. Dies wäre die Gelegenheit, um Änderungen im Sinne der Berufsverbände einzufügen.
