Lang hat ihr Leben nicht gedauert, keine vierzig Jahre, ein Drittel davon im Schatten unheilbarer Krankheit. Was Flannery O'Connor während dieser Zeit geschrieben hat, zählt zum Feinsten der neueren amerikanischen Literatur. Abweichend von dessen üblicher Vergabepraxis wird posthum, acht Jahre nach ihrem Tod, die erstmalige Edition „Sämtlicher Kurzgeschichten“ mit dem National Book Award ausgezeichnet. Auf ihnen, knapp über dreißig an der Zahl, beruht das Ansehen dieser Autorin noch mehr als auf zwei Romanen. Einen davon, „Wise Blood“ („Die Weisheit des Blutes“, 1952) hat John Huston 27 Jahre nach seinem Erscheinen verfilmt.
Feuilleton
Flannery O'Connor.: Verborgene Gnade
Über das Leben und Werk der Schriftstellerin Flannery O'Connor. Von Professor Hans-Rüdiger Schwab