Literaturverfilmungen gehören zu den angestammten Kino-Genres. Dass viele Kino-Adaptionen bekannter Romane bei der bloßen Bebilderung der Vorlage bleiben, ohne einen künstlerischen Mehrwert erkennen zu lassen, ist ein offenes Geheimnis – als letztes Beispiel dafür sei Sönke Wortmanns „Die Päpstin“ (DT vom 24. Oktober) genannt. Bei der Verfilmung eines zeitgenössischen Romans kommt eine besondere Schwierigkeit hinzu: Die verschiedenen Erzählebenen, aus denen oft zeitgenössische Literatur besteht, auf der Leinwand stringent miteinander zu verknüpfen.
Vater, Söhne und die Enkel
Mit einer überaus komplexen Erzählstruktur stellt Michael Glawoggers Spielfilm „Das Vaterspiel“ tiefgründige moralische Fragen