Die Auswirkungen der europäischen Einigung machen sich unterschiedlich bemerkbar. Während etwa die Währungsunion lange Zeit in der öffentlichen Meinung fast ausschließlich positiv bewertet wird – bis zu der Zäsur, die die Euro- und Schuldenkrise mit sich bringt –, verhält es sich bei der Beurteilung der Hochschulreform anders. Von Anfang an überwiegen die kritischen Stimmen. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass die akademischen Traditionen in den verschiedenen Ländern höchst unterschiedliche Ausprägungen kennen und eine auch nur einigermaßen adäquate Zusammenführung bereits früh als schwierig gilt.
Über „Bologna“ hinaus
Der europäische Hochschulreform-Prozess gilt nach fast zwei Jahrzehnten bei den meisten Experten als gescheitert. Von Felix Dirsch