Es gibt Namen, die nicht aus der Mode kommen, der des niederländischen Kulturhistorikers Johan Huizinga (1872–1945) gehört dazu. Bei uns meist nur durch sein epochales Buch „Herbst des Mittelalters“ von 1919 bekannt, ist sein wissenschaftliches, in schöner Sprache verfasstes Werk weit vielschichtiger und umfasst linguistische, auch indologische, Arbeiten ebenso wie agrarhistorische Studien. Wegen seines mutigen Eintretens gegen den Antisemitismus wurde er in Deutschland zur unerwünschten Person und nach der deutschen Okkupation seiner Heimat auf eigenen Wunsch als Professor der Reichsuniversität Leiden pensioniert.
Theoretiker des Spiels
Unabsichtlich das Zielgerichtete tun: Für den niederländischen Kulturhistoriker Johan Huizinga war das Spielen ein vorkulturelles Ereignis. Von Urs Buhlmann