Wie kann ein Schriftsteller, vor hundert Jahren geboren und vor fast drei Jahrzehnten verstorben, uns so ferne sein, dass dem breiten Publikum von ihm nur die humoristische Seite, das Anekdotische in Erinnerung ist, und gleichzeitig so nah, dass sich die Klischees seiner damaligen Feinde noch heute für Schlagzeilen eignen? Wie kann man noch heute – als habe er mit seinen Polemiken geirrt – Friedrich Torberg als „Kalten Krieger“ diffamieren, nur weil er als Jude und Österreicher nach dem 1938 erfolgten doppelten Untergang seiner Heimat – nämlich seiner geistigen Heimat als jüdischer Literat und seiner staatlichen Heimat als Österreicher und zeitweiser tschechoslowakischer Staatsbürger – nicht auch noch ...
