Schon als Herta Müller 2009 ihren auch in dieser Zeitung hochgelobten Weltliteraturroman „Atemschaukel“ veröffentlichte, ließ sie in zahlreichen, die Publikation begleitenden Interviews über eines keinerlei Zweifel aufkommen. Die innerste Wahrheit der „Atemschaukel“ verdankt sie dem Lyriker Oskar Pastior, ihrem Landsmann und Freund. Denn der 1927 in Hermannstadt, Siebenbürgen geborene Pastior war es, der Herta Müller von seiner Leidenszeit als Zwangsarbeiter in einem sowjetischen Arbeitslager erzählte, in das er, das Schicksal sehr vieler Rumäniendeutschen teilend, 1945 als Siebzehnjähriger deportiert worden war und erst vier Jahre später, nur knapp dem Hungertod entronnen, daraus entlassen wurde.
Spitzel geben keine moralische Orientierung
Die Securitate und Oskar Pastior – Ein Berliner Symposion versucht eine „Rekonstruktion“. Von Ingo Langner