Die SPD und die Linkspartei – eine neue Runde ist eröffnet, die eigentlich ein Befreiungsschlag sein sollte, aber nicht ist, weil sie die tagespolitischen Widersprüche und die ideenpolitische Schizophrenie, in der sich die deutsche Sozialdemokratie befindet, nur umso klarer zu Tage treten lässt. Parteichef Franz Müntefering hat allen Landesverbänden in Ost und West freie Hand für Koalitionen mit der Linkspartei gegeben – also für die bevorstehenden Wahlen in Hessen, dem Saarland und Thüringen. Sein tagespolitisches Argument: Je mehr Ministerpräsidenten die SPD stellen könne, desto stärker werde die machtpolitische Ausgangsposition, damit ein nächster Kanzler im Bund einer mit dem Parteibuch der SPD ist.
