„Sind wir Kinderquäler? Sind wir Kindesmisshandler?“, fragt Dieter Graumann in die Runde. Eine Antwort bekommt der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland nicht. Soweit wollten sich die Kritiker an der für sie barbarischen Beschneidungspraxis der Juden und Muslime dann doch nicht aus dem Fenster lehnen. Doch der Vorwurf liegt beinahe greifbar in der Luft. Es ist eine hitzig geführte Debatte über das Thema „Der Beschneidungsstreit: Wie weit dürfen religiöse Rituale gehen?“, zu der Talkmasterin Sandra Maischberger am vergangenen Dienstag geladen hat. Und eine, die deutlich zeigt, wie heftig derzeit in Deutschland den Religionen der Wind entgegen bläst. Weil man sie nicht mehr versteht.
Religiöse Riten unter Generalverdacht
Bei Maischberger stritten die Gäste heftig über das Thema Beschneidung – am Ende ging es um mehr als das. Von Clemens Mann