Netsuke heißen die oft winzig kleinen handgeschnitzten Figuren aus Wurzelholz oder Elfenbein, die im Japan des ausgehenden 17. Jahrhunderts mit dem Erstarken des Bürgertums entstanden und als Gebrauchsgegenstände verwendet wurden. Die dienten als Gegengewicht bei der Befestigung von Lackdosen am Kimonogürtel zum Beispiel. Die kunstvollen Figürchen (Tiere, Masken, Blumen, Früchte und Alltagsszenen) hielten sich bis Ende des 19. Jahrhunderts; als der Kimono als tägliches Kleidungsstück verschwand, wurden sie nicht mehr benötigt.
Reise durch die Jahrhunderte
Edmund de Waals Roman über Figuren aus Japan. Von Gerhild Heyder