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Rehabilitation des Seelenheils

Die Sorge um das eigene Seelenheil ist eine hoffnungslos veraltete theologische Kategorie. Mehr noch: Sie ist in der katholischen Kirche verdächtig geworden. Individueller und kollektiver Heilsegoismus wird ihr unterstellt. In der Welt dagegen feiert das Wort unbefangen profane Urständ. Dabei könnte eine Wiederaneignung dieses Begriffes über Sokrates, Paulus und auch Luther das hiesige Christentum durchaus aus seiner Lähmung führen. Von Johannes Seibel
Wildbret auf der Tageskarte, geschossen von Hochwürden
Foto: dpa | Wie wenig noch vom existenziellen Ernst des Wortes Seelenheil in unserer Gesellschaft präsent ist, dokumentiert die Bildunterschrift, die die Nachrichtenagentur dpa für dieses Bild aus dem Jahre 1999 gewählt hat: „Nicht nur ums Seelenheil, auch ums leibliche Wohl seiner Schäfchen sorgt sich der Pfarrer von Törwang am Samerberg (Lkrs. Rosenheim), denn der Wirt Peter Schrödl hat am Donnerstag (02.09.1999) Wildbret auf der Karte. Die vor dem Gasthaus stehende Tageskarte weist aus, dass es von Hochwürden erlegt wurde.“ Das Seelenheil – wie lässt es sich entbanalisieren?

Die Sorge um das Seelenheil belegt längst keine oberen Plätze mehr in der Hitliste zeitgenössischer katholischer Themen und Debatten. Ob in den Sonntagspredigten, den Vorlesungen an den Theologischen Fakultäten, in den Akademieprogrammen oder im aktuellen Dialogprozess der Bischofskonferenz in Deutschland – das Wort und die Kategorie des Seelenheils, das ist erledigt, antiquiert, nicht mehr zu gebrauchen im Hier und Heute des katholischen Lebens.

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