Bei seiner ersten Papstaudienz am 25. April 2005 schilderte Benedikt XVI. in anschaulichen Worten seine Gefühle während der Schlussphase des Konklaves: „Als das Fallbeil auf mich herabfiel und mir ganz schwindelig zumute wurde, habe ich zu Gott gebetet ,bitte tu‘ mir das nicht an!'“ Diese Worte scheinen einer eindrücklichen Szene in Nanni Morettis „Habemus Papam“ Pate gestanden zu haben: Nach dem überaus gelungenen Übergang von den Dokumentaraufnahmen des Begräbnisses Johannes Pauls II. zu den Spielfilmsequenzen beginnt in Rom das Konklave. Feierlich ziehen unter den Klängen der Allerheiligenlitanei die wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein.
Ratloser Papst, ratloser Psychologe
Mit feiner Ironie, aber auch mit großem Respekt porträtiert Nanni Moretti in „Habemus Papam“ einen neugewählten Papst, der sein Amt nicht antreten will. Von José García