Das Ende ist reine Magie. Als die drei mädchenhaften samoanischen Tänzerinnen sich mit zum Publikum gewandten Gesichtern in eng anliegenden bodenlangen schwarzen Kleidern wie langsam schwebend in den mitternächtlichen Park zurückziehen, als das vogelgleich Flatternde der über den Kopf erhobenen rechten Hand, der nur angedeutete wiegende Hüftschwung und die makellosen milchkaffeefarbenen nackten Schultern allmählich zum Nachbild gerinnen, als auch ihr polynesisch kehliger Singsang verstummt ist, wäre wohl nur noch ein Zaubermantel nötig gewesen, um die illustre Schar, die dem seltsamen Ritual mit angehaltenem Atem gefolgt war, auch leibhaftig in den pazifischen Ozean zu entführen. In ihren Gedanken ist sie längst schon da.
Potemkinsche Kulturattitüden
Eindrücke von einem wenig überzeugenden „MAU Forum“ der Berliner Festspiele
Von Ingo Langner