Der in Ferrara geborene Previati zeigte bereits in seinem Frühwerk „Der gekreuzigte Christus“ eine Vorliebe für religiöse Inhalte, für welche er von „Maternita“ („Mutterschaft“; 1891) an dann auch eine ihm kongeniale stilistische Ausdrucksform finden sollte: den aus dem französischen Pointillismus hervorgehenden Divisionismus. Diese Stilrichtung, in die sich Previati sowohl theoretisch als auch praktisch einreihen sollte, erzielt ihre Effekte durch eng aneinander gereihte linienartige Pinselschwünge, die sich erst in der Retina des Betrachters zum Ganzen zusammenfügen, wie die Punkte der transalpinen Vorbilder. Die Eindringlichkeit und Lebendigkeit dieser Technik lässt sich anhand der aktuell in ...
Pinselschwünge verbinden sich im Auge des Betrachters
Die Passion: Das Mailänder Diözesanmuseum zeigt den wenig bekannten Maler Gaetano Previati. Von Matthias Bürgel