Die kenianische Nationalhymne hallt von den Wänden der Gemeindehalle in der St.-John-Kirche. Die jugendlichen Orchestermusiker tragen ausgeblichene Hemden. Roter Staub bedeckt eingerissene Hosen, manche Gummisandale hat kein passendes Gegenstück gefunden. Die Bläser setzen zu spät ein. Hier und da liegt ein Ton daneben. Das Stück schleppt sich, doch die bunte Kapelle hält durch bis zur letzten Note. Dirigent Michael, kaum älter als seine Schützlinge, ist nicht zufrieden: „Das ist die Nationalhymne.
Mozart und Händel im Slum
Ursprünglich war es ein soziales Projekt: Ein Orchester in Kenia gibt den Jugendlichen Hoffnung. Von Anja Bengelstorff